Freitag, September 02, 2005

Staat verbietet jegliche Tonträger!

Ab sofort darf in der zentralasiatischen Republik Turkmenistan Musik nur noch live gespielt werden, Musik auf Tonträgern ist verboten. Das soll nach Ansicht des turkmenischen Präsidenten Separmurat Nijasow die Kultur Turkmenistans frei von negativen Einflüssen aus dem Ausland machen, berichtet BBC-Online.

Nijasow ist ein Liebhaber der turkmenischen Musik, heißt es in der Tageszeitung "Neitralny Turkmenistan" (Neutrales Turkmenistan). Internationale Experten wittern im Vorstoß des autoritär regierenden Präsidenten allerdings nicht anderes als ein weiteres Abschotten vor ausländischen Einflüssen. Das Verbot von Opern und Ballett-Aufführungen besteht bereits seit längerem. Nijasow, der seit 1990 an der Macht ist, besteht darauf, dass bei Vorführungen ab sofort nur noch Live-Musik aufgeführt werden darf. Das bedeutet, dass auch TV, und Radio nicht mehr von CDs, Bändern oder anderen Tonträgern kommen darf.

Nijasow regiert das Land seit den Sowjettagen und hat sich selbst als Präsident auf Lebenszeit ernannt. Er betreibt einen üppigen Kult um seine Person. Unter anderem lässt er Lobgesänge, die er selbst verfasst hat, gerne von anderen interpretieren. Außerdem hat er einige Monate im Kalender nach sich und seiner Mutter umbenannt.